Neue konservative Schule plant bereits für die Zeit nach der EU

Marion Maréchal-Le Pen im »Kulturkampf« gegen linke Ideologie und Kulturmarximus

Marion Maréchal-Le Pen ist die Nichte von Marine Le Pen und Enkelin von Jean-Marie Le Pen. Im Gegensatz zu Marine will sie eher die katholisch-traditionelle Form des französischen Patriotismus anstreben. In Lyon hat sie dazu einen »Think Tank« gegründet, um den Kulturkampf gegen die Linksideologen aufzunehmen.

Foto: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America (Marion Maréchal-Le Pen) [CC BY-SA 2.0 ], via Wikimedia Commons
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Nicht alle prominenten Köpfe im »Front National« ticken gleich. Und nicht alle Mitglieder der großen Familie Le Pen denken gleich. Marine ist anders als ihr Vater. Und ihre Nichte, die junge und hübsche Marion Maréchal-Le Pen, hat ebenfalls ihren eigenen Kopf.

Viele sehen in Marion, Jahrgang 1989, eine Jeanne d'Arc des neuen Konservatismus in Frankreich. Im Gegensatz zu Marine, die eher republikanisch-nationalistisch ausgerichtet ist, steht Marion nicht nur für Patriotismus, sondern auch für eine Renaissance alter Werte und Traditionen. Sie ist die katholische Galionsfigur einer kulturellen Reconquista. So sehen es jedenfalls ihre Fans.

In Lyon hat sie nun eine neue Denkschule, einen »Think Tank« gegründet, der Frankreich wieder auf den Pfad der Tugend bringen soll. Oberstes Ziel ist es, in den »Kulturkampf« gegen die von Linken und Globalisten dominierte multikulturelle Ideologie zu ziehen.

Die Schule, ein »Institut für Sozial-, Politik- und Politikwissenschaften«, soll wie eine Art Training-Zentrum für die konservative politische, gesellschaftliche und kulturelle Elite funktionieren. Hier sollen die führenden Köpfe geschult werden für den Kampf gegen die »kulturelle Dominaz der Linken«. Dies verriet sie in einem Interview mit der spanischen Zeitung »El Confidencial«. Die Speerspitze dieser Intellektuellen soll dann den Diskurs in der Zivilgesellschaft verändern und den Weg durch die Institutionen gehen – so wie es früher die Linken gemacht haben.

In ihrem Interview mit »El Confidencial« verrät Marion Maréchal-Le Pen eine neue Sichtweise: Sie will sich nicht auf Parteipolitik oder militanten Kampf stützen, sondern die Sache aus einer »edleren« Perspektive der Tugenden angehen: Politik soll wieder als Dienst am Gemeinwesen verstanden werden, als edle Aufgabe.

Inspiriert war Marion von ihrer Reise durch die USA, wo sie auch auf Veranstaltungen wie CPAC gesprochen hat. Sie hat sich dort klar auf der Seite der Ideen von Donald Trump und Steve Bannon positioniert. Was sie aber besonders beeindruckt hat, war die Vielzahl der »Think Tanks«, Vereine, Stiftungen und Denkschulen, die in den USA Arbeit an der Basis und im intellektuellen Gesellschaftsdiskurs leisten. Sowas wollte sie auch nach Frankreich holen.

Marion hat zahlreiche Verbindungen zu den Konservativen in den USA, aber auch nach Italien zur neuen Regierung. Diese Art des Internationalismus sei aber anders als jener der Linken, betont Marion. Denn die Linken versuchen eine ganz bestimmte Ideologie für alle Länder durchzudrücken. Die wertekonservativen dagegen versuchen die jeweils anderen Länder in ihrer Souveränität zu bestärken. Jedes Land soll seinen individuellen Weg zum Glück finden.

Ziel soll es jedoch sein, und da geht sie konform mit Steve Bannon, die unterschiedlichen konservativen und bürgerlichen Strömungen zu bündeln, um gemeinsame Strategien zu finden. Am Ende stehe man in Europa gemeinsam in der Opposition zu EU und müsse gemeinschaftlich ein Gegenmodell finden. Es wäre eine »Schattenregierung« in dem Sinne, dass es Ersatzstrukturen gibt, die einspringen, wenn die EU eines Tages in sich zusammenbricht.
 
Marion Maréchal-Le Pen ist sich sicher, dass am Ende die EU durch etwas Besseres abgelöst werden wird. Politiker wie Emmanuel Macron seien nur Marionetten einer völlig veralteten EU-Ideologie.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Manni 2

Die Zukunft ist der Patriotismus,und daran wird sich auch nix mehr ändern,die Kommunisten sollten so langsam ihre Koffer packen,es ist 5 nach 12.

Gravatar: SVEN UNGLAUBE

Marion Maréchal-Le Pen wäre eine Sehr Gute MACRON-NACHFOLGERIN und Den sein ganzen Schaden wieder zurepairieren !!!!

Gravatar: Reinhard

Frau Marechal-Le Pen hat völlig richtig erkannt, dass wir ein gesellschaftliches Gegenmodell gegen die Linken brauchen und dies auch in der Öffentlichkeit propagieren müssen, damit es überall bekannt wird. Da ich auch katholisch-konservativ bin, fühle ich mich hier sofort angesprochen. Wir benötigen eine umfassende Strategie, um die Linken fertig zu machen. Zwar sind die Linken gescheitert, aber sie machen einfach weiter, als ob nichts geschehen wäre. Dabei haben wir Katholiken eigentlich von vornherein ein Gegenmodell: Das ist die konservativ-katholische Monarchie zusammen mit der katholischen Soziallehre, der Familienlehre und der Gesellschaftslehre. Alles existiert in den Enzykliken verschiedener Päpste, vor allem Pius XI. und XII., aber auch Johannes Paul II. Leider kennen viel zu wenige den Inhalt dieser Enzykliken, die ich mir alle nach und nach besorgt habe. Das wäre ein geschlossenes Gegenprogramm zur totalen Zerstörung der Gesellschaft durch die Marxisten. Außerdem wäre es gut, wenn wir uns international zusammenschließen, damit wir mehr Wirkung erreichen. Die Lehre der Päpste ist universell und damit geeignet, um in ganz Europa propagiert zu werden. Also ich finde, dass Frau Marechal-Le Pen strategisch weiterdenkt, was auch unbedingt nötig ist, damit wir die Linken endgültig loswerden. Da genügt eben auf Dauer keine Taktik, da muss man strategisch vorgehen.

Gravatar: R. Avis

In Frankreich seit Monaten ein Bestseller: "Guerilla" von Laurent Obertone. Es ist ein Katastrophenszenario in Romanform über den (möglichen) Bürgerkrieg. Der Autor, ein guter Freund von Houellebecq ("Unterwerfung") beschreibt darin alle denkbaren Szenarien, wie sie bei Strategiespielen von Polizei und Sicherheitsberatern errechnet werden. Widmung des Buches (auf französisch): "Für alle, die es noch nicht kapiert haben".
Marion LePen ist wohl angetreten um diesen Bürgerkrieg zu vermeiden.

Gravatar: Unmensch

Ein guter Plan. Tugend ist genau das, was den Linken fehlt, was aber absolut notwendig ist. Wie sich immer deutlicher zeigt.
Die EU muss kein Feind sein, sie kann bleiben als ein Rahmen für die freiwillige Kooperation von souveränen Staaten.

Gravatar: karlheinz gampe

Es braucht keinen Kulturkampf mehr, denn die linken, roten Dumpfbacken haben den Kampf längst verloren und jeden Tag verlieren die ein wenig mehr, diese Pseudo Intellektuellen. Die Intelligenz ist heute rechts !

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Marc Hofmann 26.09.2018 - 12:21

" ... und die wissenschaftlichen konservativen Seiten wie "EIKE" runden das Ganze ab. ".

Ach wie schön, das der Humor hier auf FW nicht zu kurz kommt.
Das entkrampft ungemein inmitten dieser oft so trostlosen Realität.
MfG, HPK

Gravatar: Jürgen kurt wenzel

Hatte die ,, Junge Freiheit" nicht vormals das Bild der freiheitsstürmenden Barikaden in ihrn Logo !! Warhaftig es wird Zeit für öffendliche Zeichen ,auch mit dem unverdorbenen Gesicht einer vielleicht auferstandenen Jean d'Arc !! Wo sind die Mahler die den Geist der Erneuerung ,über die irren Graffiti der rauschgiftumnebelten malen und die Welt wieder auf die Füße stellt !! -Warum sind wir nicht Alle endlich das Gesicht ,welches das Schfott nicht fürchtet und jeder sei Fähnlein zur Fahne erhebt ?? Warum ist Frankreich das Land der Revolution und die ,, Deutschen " harren aus bis ALLES in Scherben fällt ...

Gravatar: Marcel Elsener

'Viele sehen in Marion, Jahrgang 1989, eine Jean d'Arc des neuen Konservatismus in Frankreich.'

Werte Redaktion. Sie meinen wohl Jeanne d'Arc. Jean ist nämlich der männliche Vorname und entspricht dem deutschen Johann, während Jeanne der deutschen (weiblichen) Johanna entspricht. Madame Marion Maréchal-Le Pen ist zweifellos eine Frau und hat es nicht verdient mit einem männlichen Vornamen angesprochen zu werden. Wäre schön, wenn Sie das im Text noch ändern könnten.

[Anm. d. Redaktion: Natürlich. Danke für den Hinweis auf den Fehler.]

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