LMU-Untersuchung belegt: Die Methode Lockdown wurde weit überschätzt

Eine statistische Untersuchung zeigt, dass die Lockdowns in Deutschland nie ursächlich für den Verlauf des Infektionsgeschehens waren - das widerlegt eindeutig den Erfolgsmythos der Politik, zeigt aber auch, dass die Gefahr durch das Virus nie so groß war, wie behauptet.

IMAGO / Horst Galuschka

Die Professoren Dr. Göran Kauermann und Dr. Helmut Küchenhoff arbeiten am Statistikinstitut der LMU und bringen seit Monaten regelmäßig die sogenannten „CoDAG-Berichte“ heraus. „CoDAG“ steht für „Covid-19 Data Analysis Group“. „Wir sehen es als unsere gesellschaftliche Verpflichtung an, mit unserem wissenschaftlichen Know-How und unserem statistischen Sachverstand unterstützend in den kommenden Wochen und Monaten zur Bewältigung der Covid-19 Pandemie beizutragen“, heißt es auf der Website der Gruppe. Der neueste dieser CoDAG-Berichte hat politische Sprengkraft.

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Zum ersten, weil dort zum Infektionsgeschehen an den Schulen – das im Rahmen der Debatte über die Corona-Impfung für Kinder aktuell heiß diskutiert wird – klar gesagt wird: „Die Fallzahlen aus Ausbrüchen in Schulen sind weiterhin unbedeutend gering“ und: „auch nach der schrittweisen Öffnung der Schulen für den
Präsenzunterricht seit Mitte Februar (KW 8) ist die Anzahl der Fälle, die aus
Infektionen an der Schule resultieren, sehr gering geblieben.“ Mehr in den Fokus rücken sollten stattdessen die Infektionen am Arbeitsplatz.

Doch auch zum Infektionsgeschehen insgesamt stellen die Forscher brisante Erkenntnisse vor. Sie haben den R-Wert und andere Faktoren über das letzte Jahr statistisch untersucht, eine Bewertung „anhand der Anzahlen berichteter Fälle oder darauf basierender Raten, wie beispielsweise der 7-Tages-Inzidenz“ sei aufgrund des „variierenden Testverhaltens“ nur sehr eingeschränkt möglich.

Das Ergebnis: „Man erkennt, dass der R-Wert bereits vor dem ‚Lockdown-Light‘ am 2. November 2020, sowie der ‚Verschärfung‘ am 16. Dezember 2020 sank, was somit auf eine Abschwächung des Infektionsgeschehens bereits vor den ergriffenen Maßnahmen hindeutet.“ Es ergebe sich seit September „kein unmittelbarer Zusammenhang mit den getroffenen Maßnahmen“ – und zwar weder im Bezug auf den „Lockdown-Light“ am 2. November noch der Verschärfung am 16. Dezember 2020, noch der „Bundesnotbremse“.

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Auch bei letzterem fällt das Urteil klar aus: „Der Abfall ist auch hier schon vor der ‚Bundesnotbremse erkennbar, sodass die ergriffenen
Maßnahmen den Verlauf des Infektionsgeschehens durchaus positiv beeinflusst haben könnten, jedoch nicht allein ursächlich für den Rückgang verantwortlich sind.“

Eine Analyse des Geschehens auf den Intensivstationen zeige ebenfalls: „Die allgemeine Trendwende weg von einem Anstieg der täglichen Neuaufnahmen ist dabei über die Bundesländer hinweg ungefähr Mitte April eingetreten“, was ebenfalls vor dem Inkrafttreten des Bundeslockdowns ist.

Alles in allem zeigen die Wissenschaftler aus München das, was u.a. TE schon seit Monaten berichtet: Die gefällten Knallhart-Maßnahmen belasten zwar die Bevölkerung enorm, verändern das Infektionsgeschehen aber nicht wesentlich – denn sie setzen an den völlig falschen Stellen an (Artikel dazu u.a. hier, hier und hier). Der Politik gelingt es trotzdem, die 7-Tage-Inzidenz PR-mäßig so umzudeuten, dass am Ende heißt, die Zahlen würden sinken, weil die Bundesregierung die richtigen Maßnahmen ergriffen hätte. Aber die Zahlen sinken – und das belegt diese Untersuchung – eben weitestgehend unabhängig von den Maßnahmen. Und damit ist auch das Corona-Bedrohungsszenario insgesamt nie so groß gewesen wie behauptet.

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Kommentare ( 50 )

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ebor
2 Jahre her

Daß es eine Pandemie ist, bestreitet wohl keiner ernsthaft. Daß das Virus gefährlicher ist, als ein normales Grippevirus, wohl auch nicht. Daß am 20. Februar 2021 die Zahl von „nachweislichen“ COVID-19 „Opfern“ 500.000 überschritt, ist hingegen eine unbewiesene Behauptung. Haben die Amis, anders als hierzulande, repräsentative Obduktionen vorgenommen, und dabei die Zahl errechnet? Wäre mir neu, und ich würde es gerne nachprüfbar erfahren, wenn es so ist. Ihren Glauben an die „gute“ Mutation in Ehren, lieber Diogenes, aber ich glaube – auch ganz persönlich – daß es durchaus einen Unterschied gemacht hat, daß nicht mehr jeder jedem die Hand gegeben… Mehr

horrex
2 Jahre her

Eine „gute alte Freundin“ – aus einer Politiker-Familie stammend – meinte schon im März 20 zu mir: „Ein Politiker der nicht sofort intuitiv begreift welche Chance zur ‚Macht-Gewinnung‘ soetwas wie eine auch nur v e r m u t e t e Pandemie für seine Karriere bedeutet, der hat den Beruf verfehlt.“ –

horrex
2 Jahre her

Vom WEM und aus WELCHEM Motiv und mit welcher Methodik/Zählweise heraus festgestellte Todesfälle???
Das sollten sie sich vielleicht AUCH unter dem Gesichtspunkt all ihrer durchaus verständlichen Ängste in einem ruhigen Moment einmal fragen.
Siehe dazu Daniel Kahnemann „Schnelles Denken – Langsames Denken“ (Nobelpreis für seine Arbeiten).

horrex
2 Jahre her

Manchmal können Statistiken – also „sauber!!!“ gemachte Statistiken, NICHT das was so oft versucht wird und aus gewissen Zielsetzungen heraus zu „verkaufen“ – sogar zeigen, dass das was man sich so aus Offensichtlichkeiten + Bauchgefühl + Grundlagen der Statistik zusammenreimt recht gut zusammenpassen. – 😉 😉 😉
• Es lebe der einfache gesunde Menschenverstand!
• Wohin und wann ist der eigentlich verschwunden?
• Wer hat ihn „auf dem Gewissen“???
Siehe zu dem Thema Wahrscheinlichkeiten + „Bauchgefühl“ z.B. Gerd Gigerenzer (MPI für Kognitionsforschung) u. seine Bücher und Daniel Kahnemann („Schnelles Denken – langsames Denken“, Nobelpreis). –

Simon Timotheus
2 Jahre her

Nehmen wir den Stand 01.01.2020 – 08.05.2021. Todesfälle (Coronatote) mit positivem SARS-CoV-2 PCR-Test, Deutschland, 01.01.2020 – 08.05.2021 Quellenvermerk für RKI Rohdaten: Robert Koch-Institut (RKI), dl-de/by-2-0 Stand: 08.05.2021 https://www.arcgis.com/home/item.html?id=f10774f1c63e40168479a1feb6c7ca74 Insgesamt sind in diesem Zeitraum 39.537 Todesfälle mit einem positiven PCR Test und Erkrankung verzeichnet. 45.111 Todesfälle sind verzeichnet mit einem positiven PCR, die keine Erkrankung aufwiesen, noch nicht einmal den so dramatischen „Geschmacksverlust“. Mithin 53,29 %, sind ohne Erkrankung mit einem positiven PCR – Test gestorben. An der Erkrankung Covid-19 sind diese ersichtlich nicht verstorben, denn sonst wären die Verstorbenen als „Mit Erkrankung“ verstorben gemeldet worden.  Selbst die durch den verehrten… Mehr

weihnachtsmann_frau_lein
2 Jahre her
Antworten an  Simon Timotheus

„…für die damaligen Jahrgänge die Lebenserwartung im Schnitt bei ca. 79 Jahren liegt…“
Für die damaligen jahrgänge (der spanische grippe-jahre) lag die durchschnittliche lebenserwartung bei 79 ???

Der Michel
2 Jahre her

Infektionssterblichkeit um die 0.2%. Durchschnittsalter der „an oder mit“ Verstorbenen liegt über der durchschnittlichen Lebenserwartung. Die allermeisten schwer Erkrankten und Verstorbenen leiden/litten an Vorerkrankungen. Viele Opfer gehen auf eine falsche intensivmedizinische Behandlung (invasive Beatmung) zurück. Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verläuft Covid-19 in aller Regel tatsächlich nur erkältungsähnlich. (Und ja: Es *gibt* Ausnahmen!)
Ein „mörderisches“ Virus sieht meines Erachtens anders aus – ohne Sars-CoV-2 verharmlosen zu wollen.

Stef
2 Jahre her

Sie schreiben es doch selbst: ..bewiesene Todesfälle IM ZUSAMMENHANG mit Covid. Jeder, der egal wie verstorben ist, aber positiv gestestet wurde, zählt da hinein.

Und positiv getestet ist nicht gleich infiziert. Noch nicht mal sind die Tests geeignet für einen Nachweis. Es gibt eine ganze Kette von künstlich erhöhenden Faktoren.

Die Zahlen stimmen hinten und vorn nicht.

Merke! (LoL)

Michael M.
2 Jahre her

Lesen, eigenständiges recherchieren (einfach mal „Covid-19 Data Analysis Group“ in die Suchmaschine eingegeben und siehe da, der erste Treffer führt unmittelbar zum Erfolg !) und selber Denken scheint nicht so ihr Ding zu sein „älterer Herr“, oder ?
Fehlt eigentlich nur noch dem „vergesslichen Professor“ (Nebeneinkünfte angeben ist ja auch irgendwie überbewertet oder?) als die kompetenteste Fachkraft ever zu huldigen…

Robert Tiel
2 Jahre her

Das gilt auch für letztes Jahr.
Der Lockdown kam erst, als die Zahlen bereits zu sinken anfingen.
Um den 16.-19. März 2020 herum.
Da war klar, das geht bis zu den Wahlen so.
Dann kommen eine Koalition mit den Grünen und Klimalockdown.
Das wird das beste 3.DDR ever …

Juergen P. Schneider
2 Jahre her

Selbst die WHO warnte seit Monaten vor Lockdowns, weil der Schaden stets größer ist als der erhoffte Nutzen. Viele Regierungen haben diese Warnungen ignoriert, um ein System der Gängelung der eigenen Bürger zu installieren, das man bei den künftigen Klima-Lockdowns dann wieder einführen kann. Eine Gegenwehr der Bürger in Deutschland war fast nicht vorhanden. Unsere selbsternannten Weltenretter (Altparteien) werden die gewonnenen Erkenntnisse nutzen, um uns weiter zu entrechten. Das BVerfG hat ja bereits entsprechende Pflöcke eingeschlagen. Die Klimadiktatur wird kommen. Nennenswerten Widerstand wird es nicht geben.