Linkspopulismus und Orbánisierung

Der französische Staatspräsident Macron hat mal wieder eine „Grundsatzrede“ gehalten. Ihre Tricks sind schon auf den ersten Blick ebenso zu durchschauen wie ihre Schwächen zu erfassen sind.

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Macron richtete vor dem französischen Parlament seinen Blick in die nähere Zukunft. Er zeigte tatsächlich so etwas wie Realismus, indem er auf die Bedeutung der Migration hinwies. Die entscheidende Kluft in Europa verliefe zwischen den „isolierenden Nationalisten und den modernen Progressiven“. Die nächste EU-Wahl werde, so sagte er, ein Wendepunkt sein, der die Zukunft Europas bestimmen werde.

Damit übernimmt Macron Teile der Rhetorik Viktor Orbáns. Es ist seit mindestens drei Jahren so, dass Orbán die Migration als DIE Überlebensfrage Europas anspricht. Es ist seit mindestens einem Jahr so, dass Orbán die nächste EU-Wahl zur Schicksalswahl Europas erklärt, bei der die christlichen Konservativen über die Linken und Liberalen siegen müssten. Natürlich hofft Macron auf das Gegenteil.

Macron zeigt sich in seiner zentralen Formulierung als Populist. Sollte Orbán tatsächlich ein Populist sein, so wäre ihm Macron auch darin gefolgt, allerdings als extrem linker Populist. Seine Alternative „Nationalisten versus Progressive“ ist so falsch wie primitiv propagandistisch: Die Nationalisten seien „isolierend“, obwohl in jedem Nationalstaat Leute aus aller Welt zum Beispiel studieren und arbeiten können. Es geht Macron (wie Merkel) natürlich nicht um Isolation, sondern um die Abschaffung der Grenzen und die Errichtung von Vielvölkerstaaten. Tendenziös nennt er die Gegner der Befürworter von Nationalstaaten „progressiv“, weil das positiv klingt. Und „modern“ seien sie auch. Jeder will irgendwie fortschrittlich und modern sein. Das ist nun wirklich billigster linker Populismus. Korrekt wären nur die Alternativen „Globalisten versus Regionalisten“ oder „Internationalisten versus Nationalisten“, also ohne Wertung. Aber das kann Macron nicht sagen, weil die Worte „Globalisten“ und „Internationalisten“ schlecht klingen, das erste nach turbokapitalistischen Finanzmärkten, das zweite nach weltweitem Kommunismus. Er kann es auch deshalb nicht sagen, weil die Benennung des Zusammenwirkens beider Ideologien heute die Wahrheit wäre. 

Diese „Grundsatzrede“ kann man als Lüge enttarnen. Und es gibt Hoffnung, weil man sie enttarnen kann. Macron ist in der Defensive. Er wird wider Willen von der Wirklichkeit gezwungen, die Orbánisierung Europas voranzutreiben. Mögen der Österreicher Kurz, der Italiener Salvini, der Bayer Seehofer, der Däne Rasmussen auch eine bessere Presse haben, sie alle kommen zeitlich erst nach Orbán. Sie ahmen nach, was er, fast allein auf sich gestellt, seit Jahren unbeirrt verfolgt: die Verteidigung Europas gegen genau jene, die Macron nicht zu nennen wagt: die Globalisten und die Internationalisten. Und in ihrem Schlepptau die kollektivistische, fatalistische Ideologie von Befehl und Gehorsam, ideal für die Technokratie der Zukunft: den Islam.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Bartholomay

Victor Orban ist absolut zuverlässig im Kampf von bürgerlichen Patriotismus u. Erhält europäischer Wertekultur,gegen
den linksfaschistischen Internationalismus,ohne Grenzen,ohne Kulturen,ohne Werterhaltung.
Die Unterwerfungsmethoden der EU gegenüber ihren nationalen Mitgliedsstaaten,durch Drohen u. Fordern,haben
heut schon totalitäre Formen angenommen.
Die Bevölkerung Europas,wird bei allen Entscheidungen der EU nicht mehr demokratisch beteiligt.Das Paradebeispiel ist D. Tusk der nicht von Polen als dessen Vertreter ins EU Parlament aufgenommen wurde,sondern durch die Willensbekundung von A. Merkel u. J.C. Juncker um deren
Diktatur zu erhalten.Und das nennt man demokratisches Abstimmungsverhalten in der EU.
So funktioniert kommunistischer Islamismus ! Über 1000 Tote durch Terrorismus in der EU geben davon Zeugnis.Das sind die offiziellen Zahlen.Und was verschwiegen wird kommt auch eines Tages ans Licht,wie Merkels "Mein BAMF" Skandal.

Gravatar: Bugulu

meine Überschrift heißt V e r n u n f t
Wenn ich den Gender- Wahnsinn anschaue, dann fehlt mir jegliche Vernunft. Genau so wie ich die Einwanderungspolitik sehe - ohne Vernunft.
Erst wenn der Karren in den Dreck gefahren wurde, wird man erkennen, dass das alles falsch war.

Gravatar: Rolf Lindner

"Und in ihrem Schlepptau die kollektivistische, fatalistische Ideologie von Befehl und Gehorsam, ideal für die Technokratie der Zukunft: den Islam." Sollte hier statt fatalistisch nicht faschistisch stehen? Die Verunglimpfung aller, die sich nicht islamisieren lassen wollen, als Rechtspopulisten und Nazis, also als dem Faschismus zugeneigt, ist ein übler Taschenspielertrick, der noch von der Anbiederung an ein sich als Religion bezeichnenden Totalitarismus getoppt wird. Wie dumm muss man sein, sich von Macron, Merkel, Junker und weiteren politischen Hütchenspielern und ihren medialen Indoktrinierern verführen zu lassen.

Gravatar: Rolf Weichert

Recht ist für mich totale Marktwirtschaft. Links ist für totale Planwirtschaft. Hitler war linker Nationalist. Trump ist rechter Nationalist. Stalin war ein linker Internalionalist. Olaf Henkel ist ein rechter Internationalist. Dann muß noch unterscheiden zwischen Faschismus und Liberalismus. Schon allein deshalb würde ich von sechs politischer Richtungen sprechen!

Gravatar: Werner N.

@ Adorján Kovács – einverstanden. Sie nannten richtig Ziele einer (neu-) rechten Ideologie und Strategie. Dennoch meine ich, dass gerade der exzessive modernistische Rationalismus zu den von Ihnen korrekt erwähnten paradoxen Irrationalismen führt(e). "Rechter Rationalismus" müsste die ausgeklammerte Emotio einbeziehen, um das nur funktionalistische Denken zu überwinden (Bsp. EU). D.h. das (falsche) Bewusstsein wäre rational und emotional zu erweitern sowie das WIE (wie viel und Prioritäten) zu präzisieren.

Prof. A. Wellmer spricht zwar treffend von "Endspielen" einer "unversöhnlichen Moderne" und kritisiert als einer der Wenigen u.A. Habermas` Diskurs–Theorie, damit indirekt den "Kulturmarxismus"; er sagt aber auch nicht konkret, was nach dem "Endspiel" kommen soll.

Gravatar: Adorján Kovács

@Werner N.
Ob nun „Universalismus“ oder „Globalismus“, das bleibt sich gleich, und mein Artikel benennt das alles auch ganz in Ihrem Sinne.
Zu der offensiven Auslegung eines Konservatismus habe ich in meinem Buch „Die Verwirrung der öffentlichen Vernunft“ geschrieben: „Was sich heute in den öffentlichen Bereichen wie der Geschlechterpolitik oder der Wirtschaft als vermeintlicher Fortschritt präsentiert, ist eine zunehmend katastrophal sich auswirkende Abkehr von vernünftigen Problemlösungen, die durch Ideologien ersetzt wurden. Man beruft sich zum Beispiel apodiktisch auf die Moderne, anstatt zu sagen, welche Gründe man heute hat, die man früher nicht hatte. Konservativ zu sein bedeutet daher aktuell Rückkehr zur Rationalität und für einen nicht-katastrophischen Wandel der Gesellschaft einzutreten, der einzig fortschrittlich genannt zu werden verdient.“
Wellmer hat recht gehabt. Konservative sollten intervenieren, aber eben konstruktiv und nicht destruktiv wie die Linken.

Gravatar: Werner N.

So ganz hat Prof. Kovács den sprachlichen Trick von Macron nicht erkannt. Dessen Formulierung: ..“Die entscheidende Kluft in Europa verläuft zwischen den isolierenden Nationalisten und den modernen Progressiven“.. verschweigt nämlich den eigentlichen Antipoden: Die „UNI-versalisten“. Diese werden unausgesprochen gelobt als „moderne Progressive“, was die Anderen indirekt zu „unmodernen Reaktionären“ stempelt.

Allerdings kommt hier auch eine theoretische Schwäche der „isolierenden Nationalisten“ zum Vorschein. Sie vermochten bislang nicht darzulegen, dass ihre Ideale keine totale Abschottung bedeuten, sondern ebenfalls von einer „Weltsicht“ ausgehen, die mit einer „liberalen Demokratie“ vereinbar ist. Dabei wird der selbstzerstörerische Effekt absoluter Offenheit oder Grenzenlosigkeit inzwischen mehr als deutlich. Einsehen müsste man auch, dass die Idee des „Universalismus“ der `Aufklärung` entstammt, deren hehre kosmopolitische Ziele längst als global imperialistische des Westens praktiziert werden.

Es geht um die fundamentalen Gegensätze „Territorialismus“ (Nationalismus) einerseits und „Universalismus“ (Internationalismus) andererseits. Die „Neue Rechte“ sollte sich offen zum Ersten bekennen, Art und Maß von Grenzen und Geschlossenheit definieren. Zitat: ..“Das bedrohte und zum Schweigen verurteilte Besondere, Individuelle und Fähige müssen ihre Stimme erheben und eine Chance erhalten. Sie sind der natürliche und einzig wirksame Gegner der sozialen und technologischen Gleichmachung und Zerstörung. (...) Diese Konstellation schließt romantisch–konservative Hypostasierungen aus. Ich plädiere für den Mut zur Intervention anstelle bloßen Bewahrens“.. (Prof. A. Wellmer, »Endpiele« 1993, S. 272, 276).

Gravatar: karlheinz gampe

Es zeigt sich die kranke Denke eines Marcron und einer roten CDU SED Merkel. Vielvölkerstaaten führen zu Konflikten und Krieg z. Bsp. Österreich und Weltkrieg 1. Die Denke dieser ungebildeten Politiker ist nicht ausreichend um folgerichtig das Ausmaß falscher Entscheidungen zu erkennen. Der kommende Sturm wird sie aus ihren Ämtern fegen.

Gravatar: Wolfram

Nee - es gibt sehr wohl einen Linkspopulismus. Der gesamte etablierte Mainstream ist linkspopulistisch = links-volks-verdummend / - manipulierend.

Sarazin wurde zuerst als Rechtspopulist beschimpft - völlig zu Unrecht !!! Er, Ulfkotte, Wendt, Heisig und viele Realisten, die die Wahrheit beim Namen genannt haben und z.T. noch nennen, haben unter den vertuschenden Journalisten und Politikern des Schweigekartells natürlich viele Hater (gehabt).

Natürlich propagieren linke, bilderberger-gehirngewaschene Politiker und Journalisten die gesellschafte-zerströrende Volksvermischung und das perverse Rassenzüchtungs-Programm als progresssiv, müssen sie ja, sonst gehen ihnen doch die Argumente aus.

Wir sollen uns ja nicht mit den intelligenten Israelis oder Japanern oder mit mit den fleißigen Süd-Ost-Asiaten vermischen, die hier so gut wie noch nie Probleme bzw. Theater gemacht haben, sondern mit der intellektuell trägen, gewaltbereiten Subkultur Afrikas und des arabisch-mulimischen Kulturkreises, die in der Neuzeit noch nie eine Erfindung oder gar einen Nobellpreis zustande gebracht hat, weil sie ihre Priorität auf Übervorteilung, Kampf und Reproduktion gelegt hat und nicht auf Forschung, Entwicklung oder gar Erfindung. Das ist einfach Fakt.

Die größten Erfinder, Denker und Dichter, auch Komponisten kamen aus dem christlich-jüdischen Europa (viele aus Mitteleuropa, bes. aus Deutschland), nicht aus Afrika oder den arabischen Ländern. Niemals!!! Auch das ist einfach Fakt!!!

Weisen nicht schon die wenig polyphonen Eingeborenen-Stammes-Gesänge oder der schiefe, noch monotonere Singsang (oder soll man Geplärre sagen???) von den heidischen Schreitürmen sidn nicht im Entferntesten vergleichbar mit einer mitteleuropäischen Fuge - etwa von Bach. Das alles sind Fakten, die nicht von der Hand zu weisen sind.

Nun mag ja ein hochgejubelter Präsident mit zig Bodyguards, der zwischen dem Elysée-Palast und Schloss Versailles in seiner Luxuslimousine pendelt in seinem abgehobenen Wohlleben nicht mehr ganz geerdet zu sein und nichts von den Straßenkämpfen und Unruhen der migrativen NOGO-Areas mitbekommen, doch wenn der Macheten schwingende Mob auch seine Refugien stürmen wird, wird er aus seinen progressiven Multi-Kulti-Rassenzüchtungs-Träumen erwachen.

Der Mann kriegt doch gar nicht mehr mit, was für ein Chaos bzw. Bürgerkrieg schon jetzt in den Banlieus seiner Städte herrscht !!!

Unglaubwürdiges Gesülze und linke Stimmungsmache gegen Orban, Kurz usw., die ihre Länder vor diesem Umvolkungs-Irrsinn noch schützen wollen !!!

Gravatar: Thomas Rießler

Eine Opposition gegen Macron & Co. kann ich erst dann ernst nehmen, wenn sie diese Leute als das bezeichnet, was sie sind, nämlich Marxisten. Ihre Verharmlosung als Populisten ist irreführend und spielt ihnen nur in die Hände. Populisten befördern keine Massenumsiedlungsprogramme.

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